Herzrasen nachts – was steckt dahinter und wann wird es gefährlich?

Herzrasen nachts – was steckt dahinter und wann wird es gefährlich?

Sie wachen auf, mitten in der Nacht. Ihr Herz schlägt schnell, stärker als sonst. Der Puls ist deutlich spürbar, vielleicht auch ein wenig Zittern. Manche schwitzen, andere haben einfach nur dieses komische Gefühl – als würde etwas nicht stimmen. Und dann kommt die Frage: Was passiert hier gerade?

Solche Momente kennt fast jeder. Meist vergeht es nach kurzer Zeit. Trotzdem bleibt oft ein Rest Unsicherheit. Denn wenn das Herz so aus dem Takt gerät, fragt man sich: Ist das noch normal?

Nicht immer steckt etwas Schlimmes dahinter. Manchmal war es einfach ein Traum, den man nicht mehr erinnert. Oder der Kreislauf reagiert auf Stress, Essen, Alkohol – oder die Schlaflage. Und trotzdem: Herzrasen nachts sollte man nicht auf die leichte Schulter nehmen.

Was bedeutet nächtliches Herzrasen medizinisch gesehen?

Wenn das Herz plötzlich schneller schlägt, vor allem nachts, beunruhigt das viele Menschen. Medizinisch spricht man von einer Tachykardie, wenn die Herzfrequenz über 100 Schläge pro Minute liegt – unabhängig davon, ob man schläft oder wach ist. Besonders nachts wird das Herzklopfen oft intensiver wahrgenommen, weil es im ruhigen Zustand deutlicher spürbar ist. Manche spüren dabei auch ein Herzstolpern oder beschreiben das Gefühl, als würde das Herz „hüpfen“. Andere wachen mit starkem Puls, Unruhe oder einem flauen Gefühl im Magen auf.

Herzrasen kann unterschiedliche Ursachen haben. Es kann aus den Herzvorhöfen stammen – dann handelt es sich zum Beispiel um eine sogenannte Vorhoftachykardie – oder aus den Herzkammern. Nicht jede Form ist gefährlich. Vor allem bei jungen, gesunden Menschen steckt oft keine ernste Erkrankung dahinter. Bei älteren Personen oder Menschen mit Vorerkrankungen des Herzens sollte nächtliches Herzrasen dagegen ernst genommen und ärztlich abgeklärt werden. Denn manchmal ist es ein erstes Anzeichen für eine Störung im Herz-Kreislauf-System, etwa eine beginnende Herzrhythmusstörung oder eine Herzschwäche.

Was sind die häufigsten Ursachen für Herzrasen in der Nacht?

Es gibt viele mögliche Ursachen für nächtliches Herzrasen. Manche davon sind harmlos, andere sollten unbedingt medizinisch abgeklärt werden. Hier ein Überblick:

  • Psychischer Stress und emotionale Belastung
    Auch im Schlaf reagiert der Körper auf innere Anspannung. Sorgen, Stress oder unausgesprochene Konflikte können über das vegetative Nervensystem den Puls erhöhen. Das Herz schlägt schneller – manchmal begleitet von innerer Unruhe oder leichtem Herzstechen.

  • Panikattacken im Schlaf
    Wer mit rasendem Herzen, Kurzatmigkeit und Schweiß aufwacht, erlebt möglicherweise eine Panikattacke. Die Symptome ähneln nicht selten denen einer Tachykardie – deshalb fällt die Unterscheidung schwer. Im Zweifel hilft nur eine medizinische Abklärung.

  • Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose)
    Eine überaktive Schilddrüse beeinflusst den Stoffwechsel – und damit auch die Herzfrequenz. Nächtliches Herzklopfen oder das Gefühl, dass das Herz „überdreht“, kann bei jüngeren wie älteren Menschen auftreten.

  • Wechseljahre (bei Frauen)
    Während der Wechseljahre verändern sich Hormonspiegel stark. Viele Frauen berichten in dieser Zeit über Unruhe, Hitzewallungen und auch nächtliches Herzrasen. Der Einfluss auf den Kreislauf ist dabei medizinisch gut nachvollziehbar. Im nächsten Abschnitt gehen wir darauf genauer ein.

  • Blutzuckerschwankungen (z. B. bei Diabetes)
    Vor allem bei Menschen mit Diabetes kann ein zu niedriger Blutzucker nachts den Körper in eine Stressreaktion versetzen – mit Tachykardie, Zittern und Schwitzen.

  • Herzrhythmusstörungen
    Einige Formen wie Extrasystolen, Vorhofflimmern oder eine Vorhoftachykardie treten bevorzugt im Liegen auf. Vor allem ältere Menschen spüren diese Veränderungen oft als unregelmäßigen oder stark beschleunigten Puls – mitunter begleitet von leichtem Herzstechen.

  • Medikamente, Stimulanzien und äußere Einflüsse
    Manche Medikamente (z. B. Asthmasprays oder Schilddrüsenpräparate), aber auch Koffein (z.B Energy Drinks), Nikotin oder Alkohol können über Stunden wirken. Das Herz reagiert dann verspätet – oft mitten in der Nacht. Auch pflanzliche Aufputschmittel können einen Effekt auf die Herzfrequenz haben

Im Zweifelsfall gilt: Wenn Sie unsicher sind, wenden Sie sich umgehende an die 112! Sollten Sie wiederholt unter nächtlichem Herzrasen leiden und möchten sich ärztlich beraten lassen – zögern Sie nicht uns zu kontaktieren. Unsere Privatärztlicher Notdienst in Dortmund und Essen ist rund um die Uhr – 24/7 – für Sie telefonisch erreichbar.

Herzrasen nachts während der Wechseljahre

In den Wechseljahren verändert sich der Hormonspiegel. Vor allem der Östrogengehalt nimmt ab. Diese Umstellung wirkt sich auf viele Bereiche im Körper aus – auch auf das vegetative Nervensystem. Als Folge kann es zu spürbaren Veränderungen im Herzrhythmus kommen.

Ein häufiges Symptom ist nächtliches Herzrasen. Betroffene berichten davon, dass sie plötzlich aufwachen – mit starkem Herzklopfen, manchmal begleitet von innerer Unruhe, Hitzewallungen oder Schlafproblemen. Diese Beschwerden treten meist im Ruhezustand auf und können verunsichern, auch wenn sie in vielen Fällen keine akute Gefahr bedeuten.

Trotzdem ist es wichtig, die Symptome ernst zu nehmen. Denn ähnliche Beschwerden können auch bei Herzrhythmusstörungen, einer Schilddrüsenüberfunktion oder anderen Ursachen auftreten. Eine Abklärung durch eine Medizinerin oder einen Mediziner hilft, den Hintergrund einzuordnen.

Wenn keine organische Ursache vorliegt, kommen verschiedene Behandlungsmöglichkeiten infrage. Diese reichen von pflanzlichen Präparaten über Entspannungsverfahren bis hin zu hormonellen oder kardiologischen Maßnahmen – je nach Befund und individueller Situation.

Nachts aufschrecken mit Herzrasen – harmlos oder gefährlich?

Es ist nachvollziehbar, dass man bei Herzrasen in der Nacht zuerst an einen Herzinfarkt denkt. Das Herz schlägt schneller, manchmal ganz plötzlich – und die Situation fühlt sich ungewohnt oder sogar beängstigend an.

In den meisten Fällen ist das nicht so. Herzrasen allein, besonders wenn es nur kurz anhält und ohne andere Beschwerden auftritt, ist selten ein Anzeichen für eine akute Herzerkrankung. Wichtig ist: Treten keine Schmerzen in der Brust auf, keine Atemnot, kein ausgeprägtes Druckgefühl – dann ist das Risiko eher gering.

Das Herz kann in bestimmten Situationen schneller schlagen – auch im Ruhezustand. Der Körper verarbeitet Dinge, auch im Schlaf. Stress, Träume, hormonelle Schwankungen oder andere Ursachen können den Herzrhythmus kurzfristig verändern. Auch das sogenannte vegetative Nervensystem spielt dabei eine Rolle.

Typische Merkmale, die auf ein eher harmloses Herzrasen hindeuten:

  • Es endet nach wenigen Minuten von selbst.
  • Es tritt ohne begleitende Symptome auf.
  • Sie sind jung, gesund und haben keine bekannten Herzerkrankungen.

Achten Sie jedoch auf folgende Warnzeichen:

  • Herzrasen in Kombination mit Brustschmerzen oder Druckgefühl
  • Atemnot, Schwindel oder Ohnmachtsgefühl
  • Herzrasen und starkes Schwitzen
  • Herzklopfen mit Ausstrahlung in Arm, Rücken oder Kiefer
  • familiäre Vorbelastung mit Herzerkrankungen

Herzinfarkt oder Panikattacke? Die Symptome richtig einordnen

Ein Herzinfarkt macht sich meist durch Druck oder starke Schmerzen in der Brust bemerkbar, die in den linken Arm, den Rücken oder Kiefer ausstrahlen können. Auch schmerzen im Oberbauch sind möglich. Hinzu kommen oft kalter Schweiß, Übelkeit, Atemnot und massive Schwäche. Herzrasen kann dabei vorkommen, ist aber selten das einzige Symptom.

Panikattacken hingegen beginnen plötzlich, oft aus dem Schlaf heraus, mit starker Angst, Herzklopfen, Zittern und dem Gefühl, keine Luft zu bekommen. Auch wenn sie nicht lebensgefährlich sind, fühlen sie sich für die Betroffenen sehr bedrohlich an. Gerade bei jungen Menschen überwiegen psychische Auslöser – ältere Menschen sollten dagegen insbesondere auf organische Ursachen achten.

Was tun bei Herzrasen in der Nacht?

Wenn Sie nachts mit Herzklopfen oder einem rasenden Puls aufwachen, helfen folgende Strategien:

  1. Versuchen Sie, ruhig zu bleiben. Panik verschlimmert den Zustand.
  2. Setzen Sie sich auf, atmen Sie tief und gleichmäßig ein und aus.
  3. Ein kaltes Tuch auf Stirn oder Nacken kann den Kreislauf beruhigen.
  4. Das Valsalva-Manöver – also leichtes Pressen wie beim Stuhlgang – kann den Herzschlag regulieren.
  5. Lenken Sie sich ab: Zählen Sie, lesen Sie oder hören Sie leise Musik.
  6. Notieren Sie Uhrzeit, Dauer und Begleitsymptome – diese Angaben helfen bei der ärztlichen Abklärung.

Was Sie selbst gegen nächtliches Herzklopfen tun können

Wer nachts häufiger Herzklopfen spürt, kann einiges tun, um solche Situationen zu vermeiden. Vieles beginnt bei einfachen Dingen: regelmäßig schlafen, abends zur Ruhe kommen. Kein Kaffee spät, kein Alkohol, keine großen Mahlzeiten kurz vorm Zubettgehen. Bei vielen ist das schon hilfreich. Vor allem, wenn keine organische Herzerkrankung dahintersteckt.

Das nennt man dann funktionelle Tachykardie – das Herz schlägt schneller, aber ohne nachweisbaren Schaden. Die Gründe können verschieden sein. Stress. Hormone. Oder einfach der Tag, der noch nicht ganz losgelassen hat. Wenn es öfter vorkommt oder länger anhält, ist eine Untersuchung sinnvoll. Ein EKG, vielleicht Blutwerte – um Schilddrüse, Elektrolyte, Kreislauf zu prüfen. Alles zusammen ergibt ein Bild. Und wenn sich doch etwas zeigt: Es gibt viele Möglichkeiten der Behandlung. Manchmal reicht Entlastung. Manchmal braucht es mehr. Wichtig ist: nicht verdrängen – sondern klären lassen.

Wann sollten Sie in die Notfallpraxis kommen?

Nicht jedes Herzrasen nachts ist ein Fall für den Notarzt. Dennoch gibt es klare Situationen, in denen Sie eine Notfallpraxis aufsuchen oder den ärztlichen Notdienst kontaktieren sollten:

  • Herzrasen hört nach über 15 Minuten nicht auf.
  • Es tritt wiederholt auf, auch in kurzen Abständen.
  • Sie verspüren zusätzlich Brustschmerzen, Atemnot oder Schwindel, rufen Sie direkt die 112
  • Das Herzrasen beeinträchtigt Sie stark subjektiv, rufen Sie direkt die 112.

Diagnose und Behandlung bei Herzrasen in der Nacht

Ziel ist es, herauszufinden, ob das Herzrasen harmlos ist oder eine behandlungsbedürftige Ursache vorliegt. Dafür werden die folgenden Untersuchungen genutzt:

  • ausführliches Gespräch mit Erhebung der Anamnese
  • Ruhe-EKG und Blutdruckmessung
  • ggf. ein Langzeit-EKG zur Aufzeichnung von Herzrhythmusstörungen
  • Blutuntersuchungen (z. B. Schilddrüse, Elektrolyte, Entzündungswerte)
  • Herzultraschall zur Beurteilung der Herzfunktion

Je nachdem, was bei der Untersuchung herauskommt, reicht manchmal schon ein ruhiges Gespräch. Entspannungsübungen oder kleine Veränderungen im Alltag können ebenfalls helfen. Wenn das Herz öfter aus dem Takt gerät oder die Beschwerden belastend sind, kommen manchmal auch Medikamente infrage. Und wenn es Hinweise auf eine ernstere Herzerkrankung gibt, übernimmt die weitere Betreuung ein Kardiologe oder eine Kardiologin.

Ihre Notfallpraxis – kompetente Hilfe bei Herzrasen in der Nacht

Wenn das Herz rast und an Schlaf nicht mehr zu denken ist, brauchen Sie vor allem eines: schnelle und verlässliche Hilfe. Unsere privatärztliche Notfallpraxis in Dortmund bietet Ihnen ein erfahrenes Ärzteteam mit internistischer Fachkompetenz, individueller Beratung und empathischer Betreuung – Unsere allgemeine Notfallmedizin ist jederzeit für Sie da. Zögern Sie nicht, uns zu kontaktieren – wir nehmen Ihre Beschwerden ernst und kümmern uns um Sie.

FAQ: Häufige Fragen zum Thema Herzrasen nachts

Ist Herzrasen gefährlich?

In den meisten Fällen nicht. Doch wenn es regelmäßig auftritt oder von weiteren Symptomen begleitet wird, sollte eine Abklärung erfolgen.

Was sind die häufigsten Ursachen für Herzrasen in der Nacht?

Stress, hormonelle Schwankungen, Herzrhythmusstörungen, Schilddrüsenprobleme und Panikattacken sind typische Auslöser.

Kann Herzrasen ein Zeichen für einen Herzinfarkt sein?

Selten. Ein Herzinfarkt zeigt sich meist durch Schmerzen oder Druck in der Brust, nicht nur durch einen schnellen Herzschlag.

Kommt Herzrasen auch bei jungen, gesunden Menschen vor?

Ja. Auch ohne Herzerkrankungen kann das Herz gelegentlich überreagieren. Dennoch lohnt sich eine einmalige Kontrolle.

Wie häufig ist Herzrasen in den Wechseljahren?

Sehr viele Frauen berichten in dieser Lebensphase über Herzklopfen in der Nacht. Der hormonelle Umbruch beeinflusst den Herzschlag empfindlich.

Herzrasen nachts – was steckt dahinter und wann wird es gefährlich? was last modified: Mai 21st, 2025 by Can Atabas Design